Vorbereitung für den Ultra Tramuntana UMSDT

Neujahrsmarathon

Die erste Minute in diesem Jahr begann mit dem Start zum Zürcher Neujahrsmarathon, effizienter kann man gar nicht ins Laufjahr starten. Am 1. Januar, kurz nach 8 Uhr, konnte Monika bereits das Verschwinden des ersten frisch gebackenen 2014-er Zopfs konstatieren. Da ist Verlass auf Linus und mich, ganz besonders nachdem wir uns die Nacht mit Laufen um die Ohren geschlagen haben 😉

Die ersten 12 Wochen des Jahres sind nun schon fast vorbei. Selten waren die Bedingungen so gut wie in diesem Jahr. Die meisten Einheiten konnte ich bei guten Verhältnissen absolvieren. Das Laufband hat Pause. Es freut mich sehr, dass Linus und ich regelmässig am Dienstag einen gemeinsamen Morgenlauf machen können, beim Rückweg ab sofort mit dem Sonnenaufgang über dem Bodensee. Da es im Frühjahr schwierig ist, Höhenmeter zu trainieren, laufe ich oft im hügeligen Gelände in der Region St. Gallen, so dass ich abwechslungsreich laufen kann. Die Hausaufgaben sind gemacht, am Ende dieser Woche schliesse ich mein Aufbauprogramm ab, mehr als 1000 Kilometer sind abgespult. Nun heisst es, die aufgebaute Form zu behalten.

Eine Herausforderung der besonderen Art wartet noch auf mich. Beim Zürich-Marathon werde ich als Tempomacher eingesetzt. Leider wurde mir die 5:00 Zeit zugeteilt. Nein, nicht etwa 5 Minuten/km. Ich darf die Läufer begleiten, die den Lauf in 5 Stunden schaffen wollen. Das wird ein Kampf. Ich nehme an, da werden auch weniger erfahrene Läufer dabei sein, die hart kämpfen müssen um ihr Ziel zu erreichen. Ich werde mich auf jeden Fall ganz meiner Aufgabe widmen und versuchen, so gleichmässig wie möglich zu laufen. Ein erster Test gestern im Training ist völlig misslungen: Den Kilometer in 7:06 Minuten zu laufen, ist für mich ganz schwierig, ich habe einfach kein Gefühl dafür. Ich war im besten Fall immer noch 10 Sekunden zu schnell (das ergibt mehr als 7 Minuten Differenz beim Marathon – das geht nicht!). Als ich dann noch von einer «gemütlichen» Freizeit-Joggerin überholt wurde, war‘s gelaufen. Aber irgendwie muss es funktionieren. Es ist für Läufer sehr mühsam, wenn die Tempomacher unregelmässig laufen. Mit einer Endzeit von fünf Stunden werde ich den Zürich Marathon kräfteschonend absolvieren, so dass ich 12 Tage später hoffentlich gut ausgeruht und fit an den Start über die  110 km in der Tramuntana gehen kann.

Tempomacher Shirt 2014

Als Tempomacher haben wir vom Veranstalter ein Laufpaket erhalten, erwähnenswert ist davon vor allem die GPS-Uhr von Garmin, der Forerunner 620. Als eingefleischter Polar-Läufer muss ich eingestehen, dass der Forerunner 620 einige praktische Funktionen hat. Vor allem die Distanzmessung und die Pace-Anzeige sind natürlich top. Die Darstellungen und Auswertungen der Runs auf dem PC sind gut und ansprechend umgesetzt worden. Die App finde ich durchschnittlich. Die USB Verbindung ist praktisch und schnörkellos (und im normalen Lieferumfang dabei). Ich teste die Uhr nun auf jeden Fall und werde damit den Marathon in möglichst genau 5 Stunden finishen. Für den Ultra- Einsatz taugt die Garmin Uhr nicht: Der Akku ist leider schon vor dem meinigen leer bzw. bevor ich hoffentlich im Ziel sein werde. Bei einem Lauf über die 100 km hinaus sind die Zeiten oder der Pace für mich nicht gross von Bedeutung. Ich muss zwar die Kontrollzeiten einhalten, aber während des Laufs will ich mich mit anderem beschäftigen als mit Pace und Zwischenzeiten. Da werde ich mich auf meine Polar verlassen. Zudem zeigt die Polar auch die aktuelle Höhe an, was ich bei Bergläufen mit langen Steigungen schätze.

Eindrücke vom UMSDT: Flavio ist im letzten Jahr einige Abschnitte der Strecke gelaufen. Herzlichen Dank für die Infos und die tollen Bilder der Strecke!

«Die Strecke von Port de Soller nach Deja ist technisch eher einfach zu laufen. Beim Ultra Mallorca führt die Strecke ja von Deja nach Soller, das bin ich auch gelaufen, der Trail ist auch nicht so anspruchsvoll und Höhenmetertechnisch geht’s auch noch. Dafür ist der Teil Deja – Valldemossa technisch schwierig, aber wunderschön. Beim Ultra wird ja umgekehrt gelaufen. Von Valldemossa auf den Coll de Son Gallard führt ein steiniger Weg, auf dem Berg wunderschöne Aussicht auf Deja und Meer. Der Abstieg anschliessend nach Deja ist sehr steil und der Weg sehr schmal (vor allem der letzte Teil kurz vor Deja). Da würde ich das Tempo rausnehmen und dafür die Landschaft geniessen.»

«Einfach nur wunderschön, diese Strecke. Wie du in Berichten sicherlich schon gesehen hast, ist der Aufstieg von Soller zum Stausee Cuber sehr lang und das Laufen auf Kopfsteinpflaster sehr belastend. Einmal oben angekommen führt ein wunderschöner Trail am See vorbei Richtung Coll de Coloms, wo man auch ein bisschen Tempo machen kann. Der anschliessende Aufstieg zum Coll des Prat hat es auch in sich, jedoch ein schöner Single Trail. Oben angekommen hat man eine herrliche Aussicht über die ganze Insel. Dann gehts erstmal abwärts und dann wieder hoch zum Coll de ses Cases neu. Von dort geht’s dann nur noch abwärts nach Lluc, alles sehr sehr steinig, aber wie immer wunderschön.»

Soller-Luc-10

Soller-Valldemossa-4

Soller-Valldemossa-3

Zum Ultra gibt es noch einige offene Fragen: Materialdepot, Verpflegung etc. Leider ist der Veranstalter sehr sparsam mit aktuellen Informationen. Für einen Newsletter kann man sich zwar eintragen, aber erhalten habe ich noch keinen. Dann muss ich noch den Schuh einlaufen, mit dem ich den UMSDT laufen werde. Aber es bleibt ja noch etwas Zeit … mañana!

Noch 28 Tage.

Noch 8 Tage bis zur Eröffnung der Forellenfischerei an meinem neuen Hausbach.

Comments

  1. Hallo Hans

    Vielen Dank für die spannenden Infos. Das gibt bestimmt auch für dich ein nachhaltiges Erlebnis. Wenn dann das Wetter noch mitspielt, bringst du schöne Erinnerungen mit nach hause. Ich freue mich schon heute auf deine Berichterstattung. (Hat mich auch nach dem ZUT sehr beeindruckt und gefreut.)

    Da ist ja der Züri Marathon für dich gar nicht so ideal. Hoffentlich spielt dir danach deine innere Uhr keinen Streich.

    Alles Gute

    Liebe Grüsse

    Erich

  2. Author

    Hoi Erich

    Danke für deine Wünsche!
    Der ZH Marathon ist einer der wenigen Fixpunkte in meinem Laufkalender. Er liegt einfach vom Termin her meistens günstig. Mit der kurzen Erholungszeit bis zum UMSDT wäre ich Züri dieses Jahr sowieso kräfteschonend gelaufen, nun wird es halt sehr langsam sein. Ist vielleicht gar nicht so schlecht. Beim nachfolgenden Ultra spielen Km-Zeiten keine Rolle mehr. Da werden das Laufen, die Wege, das Wetter und viele andere Dinge zur Hauptsache. Ich freue mich auf jeden Fall sehr, wenn ich nach dem ersten Berg in die Morgendämmerung laufen kann.

    Hans

  3. Wünsche dir ein ganz tolles Erlebnis, eine Herausforderung und glücklich zu sein, wenn die Zielflagge kommt.
    Machs guät ich drücke dir die Daumen

    liebe Grüsse
    Adrian

    1. Author

      Hey Adrian

      Danke fürs Daumendrücken. Das kann ich gut brauchen. Nebst einer guten Vorbereitung braucht man auch Glück, damit am Tag X möglichst alles stimmt. Ich hoffe einfach, dass alles passt, so dass ich mich aufs Laufen konzentrieren kann.
      Dir wünsche ich schöne Ostern: Als Schneeschuh-Profi hast du sicher einen entscheidenden Vorteil beim Ostereiersuchen. So toll wird das Osterwetter wohl nicht werden.

      happy running
      Hans

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