Letzte Vorbereitungen – noch 14 Tage
Vor 8 Monaten fiel der Entscheid. Burkhard hat mich überzeugt, dass wir uns doch den Transalpine Run vornehmen können. Aus Ablehnung («So eine irre Idee. Ich? Niemals!») und Skepsis ist irgendwann Neugier und Motivation entstanden. Die Idee, die Alpen von Nord nach Süd auf Trails zu durchlaufen, ist definitiv eine ganz spezielle und reizvolle Herausforderung. Für mich wird es das erste Etappenrennen werden.
Seit ein paar Tagen studiere ich die Trailbooks — die Vorfreude ist nun definitiv wieder mit Skepsis oder zumindest viel Respekt durchmischt. Ein Beispiel: Warum nur müssen am achten und letzten Renntag kurz vor dem Finish noch einmal 1600 Höhenmeter hinauf aufs Bärenjoch (2880 Meter) gelaufen werden, um dann endlich das Ziel weit unten in Sulden zu erreichen? Es hat nie jemand gesagt, der Lauf sei einfach, und wir sind alle freiwillig am Start und haben dafür sogar bezahlt…
Acht Tage – vier Länder – zwei Läufer – ein Traum!
So fasst der Veranstalter den Lauf zusammen. Dieses Jahr wird die West-Route gelaufen. Rund 270 Kilometer, 16’300 Höhenmeter Aufstieg und 14’500 Meter Abstieg warten auf uns. Burkhard und ich starten in der Senior Master Men Kategorie. Diese Kategorie ist so definiert: Die beiden Männer müssen zusammen mindestens 100 Jahre alt sein. Altersturnen oder was?
Bei der Ausrüstung verlasse ich mich auf mein bewährtes Material. Aufgrund der alpinen Verhältnisse ist auch die Winterausrüstung dabei. Bei den Schuhen habe ich noch etwas experimentiert. Ein Test mit dem Salomon XA Pro 3D verlief nicht optimal. Ich habe mich für zwei Paar neue Salomon Speedcross und den Salomon SLAB entschieden. Der letztere ist stabiler und ist im alpinen Gelände optimal, bereitet mir aber Probleme auf Asphalt. Mit dieser Auswahl bin ich wohl gut vorbereitet. Der Speedcross ist etwas ‹weich›, deshalb nehme ich fast neue Schuhe mit, die noch etwas stabiler sind. Die Vorbereitungsläufe bin ich alle mit dem Speedcross gelaufen.
Den UMSDT und den Petit-Ballon Ultra konnten Burkhard und ich gemeinsam laufen. Wir laufen ähnlich stark und passen auch sonst gut zusammen, so dass wir uns acht Tage lang aushalten werden. Alle anderen Läufe und die vielen Trainingseinheiten hat jeder für sich abgespult. Wir versuchen, dem harten Lauf, den Anstrengungen und den Zeitlimits unseren Optimismus und etwas Lockerheit entgegen zu halten. Soweit die Theorie.
Nun werden noch die letzten Details geklärt, Kleinigkeiten am Material ersetzt, das Training wird bald reduziert, der TAR setzt sich im Kopf fest. Höhenfeuer.